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Frieden

Klimawandel spielt immer größere Rolle bei Ostermärschen

Eine weiße Taube sitzt in einem Baum

In rund 100 Städten haben nach Angaben der Friedensbewegung über Ostern Aktionen für Frieden, Abrüstung und Gerechtigkeit stattgefunden. „Zentrale Forderungen bei den Ostermärschen waren Abrüstung, eine atomwaffenfreie Welt und der Stopp von Rüstungsexporten“, teilte das Netzwerk Friedenskooperative am Montag in Bonn mit.

Die Forderung nach Abrüstung und mehr sozialer Gerechtigkeit ist Schwerpunkt bei den traditionellen Ostermärschen. Aber auch das Thema Klimawandel spielt eine immer größere Rolle. Vorbild sei die „Fridays for Future“-Bewegung, so die Veranstalter.

Einen kontinuierlichen Anstieg der Teilnehmerzahlen seit 2014 beobachtet Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Insgesamt hätten in diesem Jahr an den Ostermarschaktionen in Deutschland mehrere Zehntausend Menschen teilgenommen.

Klimawandel wird Friedensthema

Durch das gute Wetter und die „besorgniserregende politische Weltlage“ habe die Zahl der Teilnehmer in diesem Jahr wieder zugenommen, hieß es weiter. Auch das Thema Klimawandel sei durch die „Fridays for Future“-Bewegung präsenter als in den Vorjahren und habe neue Menschen zu den Ostermärschen gebracht.

Größte Veranstaltung in Frankfurt am Main

Bei der größten hessischen Veranstaltung in Frankfurt am Main forderten rund 3.500 Teilnehmer ein Verbot aller Atomwaffen und das Ende von Rüstungsexporten, wie der Sprecher der zentralen Informationsstelle, Willi van Ooyen, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Außerdem verlangten sie den Verzicht auf Auslandseinsätze der Bundeswehr sowie eine friedliche und soziale Entwicklung der Europäischen Union.

Zu der Abschlusskundgebung auf dem Frankfurter Römerberg kamen Gruppen per Rad und Bahn sternförmig aus Gießen, Hanau, Darmstadt, Offenbach, Oberursel und Bad Homburg zusammen. In Kassel beteiligten sich den Angaben zufolge rund 1.500 Menschen am Ostermarsch. Die Bereitschaft zu öffentlichen Protesten auf die Straße zu gehen, habe zugenommen, erläuterte van Ooyen.

Ostermärsche

Den ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik gab es 1960 in der Lüneburger Heide. Damals demonstrierten einige Hundert Menschen am Truppenübungsplatz Bergen-Hohne gegen die Wiederbewaffnung Westdeutschlands und eine Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen. Zu den Hochzeiten der Friedensbewegung Ende der 1960er Jahren sowie während der Nachrüstungsdebatte zu Beginn der 1980er Jahre kamen Hunderttausende zu den Kundgebungen. Danach wurde die Ostermarsch-Bewegung schwächer.

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