Kundgebung in Berlin
Aufruf: Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus
Ein Bündnis aus Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen ruft am kommenden Sonntag (22. Oktober) zu einer bundesweiten Solidaritätskundgebung für Israel und gegen Antisemitismus in Berlin auf. Beginn ist um 14 Uhr am Brandenburger Tor. Unter anderem wird dort die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus sprechen. Die Zusammenkunft richte sich vor allem an die Menschen in Israel und an alle weiteren Opfer der Hamas, heißt es in dem Aufruf: "Ihnen gegenüber wollen wir unser Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Solidarität ausdrücken." Dem Zusammenschluss gehören neben CDU, SPD, FDP, Grünen und Linken, auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Deutsche Bischofskonferenz und der Zentralrat der Juden an.
Wortlaut
Aufruf zur Solidaritätskundgebung für Israel am 22. Oktober 2023, 14 Uhr in Berlin
Der Angriff der Hamas auf Israel ist barbarisch. Terroristen, die hunderte feiernde Menschen auf einem Festival niederschießen, die in einem Kibbuz von Haus zu Haus gehen und Männer, Frauen und Kinder hinrichten oder als Geiseln in den Gazastreifen verschleppen – nie zuvor erfuhr Israel eine solch menschenverachtende Gewalt und Brutalität. Seit der Shoa wurden an einem Tag noch nie so viele Jüdinnen und Juden ermordet.
Terroristische Angriffe sind nicht zu rechtfertigen
Die terroristischen Angriffe gegen Israel sind nicht zu rechtfertigen. Die Terroristen handeln nicht im Interesse der palästinensischen Bevölkerung und können sich auch nicht auf ihr Leid berufen, sondern morden nur für ihre eigene Ideologie und ihren Hass. Ihr Ziel ist die Vernichtung des Staates Israel und aller Jüdinnen und Juden auf der Welt.
Kundgebung in Berlin vor dem Brandenburger Tor
Wir stellen uns am kommenden Sonntag, den 22. Oktober, in Berlin vor dem Brandenburger Tor mit einer Kundgebung an die Seite der Menschen in Israel und aller weiteren Opfer der Hamas. Ihnen gegenüber wollen wir unser Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Solidarität ausdrücken.
Das internationale Völkerrecht gibt Israel das Recht zur Selbstverteidigung seiner Existenz. Es ist Grundlage und zugleich Rahmen. Die Situation im Gazastreifen ist dramatisch. Gleichzeitig droht die weitere Ausweitung des Konfliktes durch den Iran und die von ihm unterstützte Hisbollah.
Hamas missbraucht die eigene Bevölkerung
Seit Jahrzehnten leidet die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen – auch unter dem eigenen Regime. Die Hamas missbraucht die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde. Dadurch sind viele Opfer zu beklagen. Für sie fordern wir sichere Fluchtkorridore und gezielte humanitäre Hilfen.
Es ist völlig inakzeptabel, wenn Islamisten - auch in unseren Kommunen - das Massaker der Hamas feiern und zum Akt der Befreiung verklären. Wer bei uns durch derartige Parolen Terror unterstützt oder ihn gar mitfinanziert, muss sanktioniert und bestraft werden. Antisemitisches Gedankengut findet immer weitere Verbreitung und tritt immer offener zu Tage. Wir werden unsere Gesellschaft nicht Antisemiten und Islamisten überlassen. Und auch nicht die Straße.
Für eine offene und tolerante Gesellschaft
Gemeinsam treten wir für eine offene und tolerante Gesellschaft ein, für Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit! Wir tun das insbesondere in Solidarität mit der Bevölkerung Israels, die diese Werte teilt. Extremistisches und radikalfundamentalistisches Gedankengut nehmen wir nicht hin – genauso wenig wie pauschale islamfeindliche Kritik. Weil jüdisches Leben angegriffen und gefährdet ist, stellen wir uns solidarisch an die Seite der Jüdinnen und Juden.
Gegen Antisemitismus, Terror und Hass
Zeigen wir, dass die große Mehrheit der Menschen in unserem Land gegen Antisemitismus, Terror und Hass aufsteht, solidarisch mit Israel ist. Wir unterstützen eine zwischen Israel und den Palästinensern im Einvernehmen beschlossene Grundlage für ein friedliches Zusammenleben.
Das Bündnis für Solidarität und gegen den Terror ist ein breiter Zusammenschluss von Kirchen, religiösen Gemeinschaften, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Parteien.